Arganöl - im Detail betrachtet
Ein nordafrikanischer Volksstamm, die Berber, bezeichnen das Arganöl als „flüssiges Gold“. In der südwest-marokkanischen Region wächst der Arganbaum, der in der restlichen Welt leider ausgestorben ist. Vor allem in der Naturheilkunde sorgt das Öl für Furore. Ist das Arganöl das neue Wundermittel? Ein Blick hinter die Fassade lohnt sich.
Wo das Arganöl herkommt
Für die Angehörigen des Volksstammes ist das Öl schon seit Hunderten von Jahren ein Lebensbaum. Von diesem Baum leben die Berber heute noch. Es sind die Früchte des Baumes, die die berberischen Landfrauen traditionell mit der Hand pressen. Sie haben einen Weg gefunden, daraus Öl zu gewinnen. Der Arganbaum wird auch Arganie genannt. Frauenkooperationen wurden in der marokkanischen Region gebildet; die Union des Coopératives des Femmes de l´Arganeraie.
Durch diesen Zusammenschluss wurde eine Firma gegründet, worüber das gewonnen Öl vertrieben wird. So können Familien durch den Verkauf der Ölflaschen unterstützt werden. Die UNESCO hat 1998 das Gebiet der Arganeraie zum sogenannten Biospährenreservat erklärt. Dabei handelt es sich um nachhaltige Entwicklungen und traditionelle Bewirtschaftungen im Rahmen der handwerklichen Ölgewinnung. Die Kultur der Berber bleibt dadurch erhalten. Von der deutschen Entwicklungsgesellschaft wurde die Nutzung des Baumes und seiner Früchte aufgrund der jahrhundertalten Kenntnisse im November 2014 als „Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ anerkannt.
Das Arganöl und die Herstellung
Es sind die Samenplättchen der reifen Beerenfrüchte, die das Arganöl ausmachen. Dieses Öl wird traditionell nur von den Frauen durch Pressung der Beerenfrüchte gewonnen. Es schmeckt nussartig, wird als Speiseöl aber auch für die Haarpflege, für die Kosmetik und in der Gastronomie verwendet. Die Früchte trocknen bereits am Baum und fallen herunter. Je nach Höhenlage des Baumes werden die heruntergefallenen Früchte im Juli, August und September aufgelesen und zur Weiterverarbeitung in Säcken transportiert. Der Baum hat dichtes Astwerk und viele Dornen. Das ist der Grund, warum die Früchte nicht direkt vom Baum abgeschlagen werden können. Bei der Weiterverarbeitung wird das Fruchtfleisch entfernt.
Die harten Kerne der Früchte müssen mit zwei Steinen aufgeklopft werden. Darin befinden sich die Samenplättchen, die angeröstet werden. Bei der Röstung entstehen die charakteristischen Aromastoffe, und die Bitterstoffe werden reduziert. Alles geschieht von Hand. Die Samenplättchen werden in einer Metall- oder Steinmühle zermahlen, woraus ein Mus und Brei entsteht. Nun muss es so lange geknetet und gerührt werden, bis über ein Rinnsal das Öl austritt. Bei dieser Handarbeit ist es kein Wunder, dass das Arganöl teuer ist. Für ein Liter Arganöl werden etwa dreißig Kilogramm Früchte benötigt. Das macht in etwa vier bis fünf Bäume aus.
Übrig bleiben die Schalen und das getrocknete Fruchtfleisch, das nicht vernichtet wird, sondern häufig als Brennmaterial Verwendung findet. Die Ziegen freuen sich über das gepresste Fruchtfleisch.
Was das Arganöl ausmacht
Mittlerweile gibt es viele Erkenntnisse rund um das Arganöl, die das „Geheimnis“ durch umfangreiche Forschungen preisgeben. In der Gastronomie weiß man schon lange um das Geheimnis. Wie das Kürbiskernöl schmeckt das Arganöl durch die Röstung fein und nussig. Durch die Inhaltsstoffe wissen Ernährungsmediziner um den ernährungsphysiologischen Mehrwert. Die Fettsäuren des Öls haben hochwertige und ungesättigte Verbindungen, wenn es sich um das handgepresste und originale Arganöl handelt. Zwanzig Prozent sind gesättigte und achtzig Prozent ungesättigte Fettsäuren. Der Organismus benötigt die gesättigten Fettsäuren zur Energielieferung. Allerdings tragen die gesättigten Fettsäuren auch zu Fettstoffwechselstörungen bei und erhöhen den Cholesterinspiegel im Blut. Deshalb ist es wichtig einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren zu haben. Ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Die Zufuhr ist lebenswichtig. Der hohe Anteil im Arganöl ist für den Organismus äußerst gesund und schützt unter anderem vor Herz- und Kreislauferkrankungen. Zudem enthält das Öl viele Antioxidantien, die als Radikalfänger die Zellen schützen. Ein hoher Anteil besteht auch an Tocopherolen, Phytosterine und Polyphenole.
Das Arganöl und die Inhaltsstoffe
Tocopherole sind wichtig für die Zellen, und es ist eine Vitamin E-Form. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Vitamin auch als „Fruchtbarkeitsvitamin“ angesehen. Dieser Typ des Vitamins liegt bei circa 600 Milligramm pro Kilogramm im Arganöl vor. Der Tagesbedarf des Menschen liegt bei etwa vier Milligramm pro Tag. Es handelt sich dabei um natürliche Antioxidantien und Radikalfänger. Verschiedene Vitamin E-Typen sind auch bei der Steuerung der Keimdrüsen beteiligt (Eierstöcke, Hoden). Phytosterine gelten bei Experten als Cholesterinsenker. Das Arganöl enthält etwa 1 300 bis 2 000 Milligramm pro Kilogramm. Die Mindestmenge für den menschlichen Körper liegt bei circa zwei Milligramm pro Tag. Experten sagen den Phytosterinen auch eine Antitumorwirkung nach und Zellenanregend. Bei den Polyphenolen handelt es sich um sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe (Bitter-, Gerb-, Farbstoffe). Die Phenole sind für den besonderen Geschmack und Geruch des Arganöls verantwortlich. Sie wirken entzündungshemmend, krebsvorbeugend und antioxidativ.
Das Arganöl und seine Anwendungsgebiete
Die Kombination der pflanzlichen Sterole macht das Arganöl aus. Forscher haben herausgefunden, dass bei den Berbern in der südwest-marokkanischen Region kaum jemand an Prostata- oder Brustkrebs erkrankt. Experten gehen davon aus, dass das Arganöl der Grund ist, da es zu der täglichen Ernährung des Volksstammes gehört. Experten forschen noch an der Wirksamkeit des Arganöl rund um rheumatische Erkrankungen, Hauterscheinungen und Herzerkrankungen. Einige Dermatologen setzen Arganöl (Argand´Or ArganHautöl) bereits jetzt schon zur Linderung bei Hauterkrankungen und als Alternative bei diversen Pharmazeutika ein. Dazu gehören:
- Arganöl bei Neurodermitis
- Schuppenflechte
- Ekzeme
- Juckreiz
- Entzündungen
- Verbrennungen
- Operationsnarben
- Schwangerschaftsstreifen
- Krähenfüße können gemildert werden
- Hautfalten können geglättet werden
Das Arganöl und die Anwendungsgebiete in der Naturheilkunde
Wenn berberische Landfrauen vom jugendlichen „hohen“ Alter sprechen, dann nur deshalb, weil sie jeden Morgen einen Teelöffel Arganöl mit Honig zu sich nehmen. Sie versprechen sich davon bis ins hohe Lebensalter eine schöne Haut zu erhalten. Naturheilkundliche setzen das Arganöl bei vielen Erkrankungen zur Linderung und zur Prophylaxe ein:
- Durchblutungsstörungen
- Arteriosklerose
- Bluthochdruck
- Senkung des Herzinfarktrisikos
- Alzheimer / Demenz
- Fettstoffwechselstörungen
- Parkinson
- Hauterscheinungen
- Haarproblem
- sprödes Haar
- Haarausfall
- Zellulite
- Gelenkerkrankungen
- Senkung des Krebsrisikos durch antioxidative Vorsorgemaßnahme
- Wechseljahresbeschwerden
Zudem wirkt das Arganöl Abwehr stärkend, Bakterien tötend, Pilz tötend, Feuchtigkeit spendend und Desinfizierend sowie Immun stärkend.
Das Arganöl und die Studien
Die aus Marokko stammende Biochemie-Professorin Zoubida Charrouf hat festgestellt, dass die Tocopherole in einer hohen Dosis im Arganöl enthalten ist (etwa 600 Milligramm pro Liter). Das macht mehr als das doppelte im Olivenöl aus. Damit kann man nachweislich beispielsweise Herzerkrankungen, Rheuma und Gelenkerkrankungen entgegen wirken. Der Cholesterinspiegel kann dadurch gesenkt werden. Auch konnten Myricetine und Quercitine nachgewiesen werden. Beides sind Verbindungen mit antioxidativen Wirkungen und können Bakterien und Pilze bekämpfen. Forscher aus Metz an der Universität Paul Verlaine konnten ebenso nachweisen, dass Tocopherole in der hohen Dosis, die sich im Arganöl befindet, das Immunsystem stärken können. Mit den chemischen Verbindungen der Phenole und den Triterpenalkoholen ist das Arganöl in der Lage den Organismus vor Umweltgiften zu schützen, weil freie Radikale im Körper abgefangen werden. Auch deutsche Experten vertrauen auf das Arganöl. Der Leiter des Instituts zur Erforschung neuer Therapieverfahren chronischer Erkrankungen und Immunologie in München, Dr. Peter Schleicher, spricht von positiven Effekten der chemischen Verbindungen Alpha-Spinastetor und D-7 Phytosterolen im Arganöl. Positiv wirken sich diese Verbindungen besonders bei den Anwendungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems aus.
Weitere Studien rund um das Arganöl
Eine Studie der wissenschaftlichen Fakultät der Universität von Casablanca konnte positiv abgeschlossen werden. Etwa Hundert Probanden haben täglich über einen längeren Zeitraum das unverdünnte Arganöl eingenommen. Die Forscher haben herausgefunden, dass durch die Einnahme des Arganöls der Cholesterinspiegel gesenkt wurden, sodass auch Herzerkrankungsrisiken gesenkt werden konnten. Getestet wurden zwanzig Männer und 76 Frauen. 34 Probanden nahmen kein Arganöl ein, die restlichen 63 Probanden täglich. Eine weitere Studie ergab der medizinischen Fakultät der Universität Maryland ergab, dass die Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) im Arganöl, das Immunsystem daran hindert, zu viel Histamin auszuschütten, um Allergien vorzubeugen. Der Frauenarzt Professor Dr. med. habil. Ralf-Thomas Michel startete eine Pilotstudie. Probandinnen trugen das Arganöl zweimal täglich auf die Haut auf. 75 Prozent hatten nach einiger Zeit ein besseres Hautbild und konnte so bei Hautirritationen, Neurodermitis und Rötungen eingesetzt werden. Das Öl verschaffte einigen Frauen auch eine Linderung bei Fältchen.
Das Arganöl und die kritischen Stimmen
Ein Ernährungswissenschaftler vom Max Rubner-Institut in Münster, Bertrand Matthäus, steht dem Arganöl skeptisch gegenüber. Die Inhaltsstoffe des Arganöls wurden von ihm untersucht. Der Ernährungswissenschaftler wollte das Besondere des Öls erkennen. Da der Baum nur in einer Region in Marokko wächst, ist es sehr teuer und er konnte zu anderen Ölen kaum einen Unterschied feststellen. Die Fettsäurenzusammensetzung seit nicht besser zu bewerten als bei Olivenöl oder Rapsöl. Gegenüber Olivenöl enthält Arganöl sehr viel Tocopherole. Rapsöl beispielsweise hat gegenüber dem Arganöl einen höheren Anteil an Tocopherole.
Das Arganöl und die Verbraucher
Das Arganöl ist besonders in der Kosmetikbranche heiß begehrt. Die marokkanische Regierung musste die Produktion steigern, sodass jährlich bis 2020 die Herstellung auf bis zu 4 000 Tonnen erhöht wird. Leider wird das Arganöl mit zum Beispiel Granatapfelsamenöl vermengt. Dies soll ein „All in one-Produkt“ ergeben, weil Granatapfelöl wie Arganöl eine Antioxidative Wirkung hat. Häufig wird das Arganöl für Haare und Haut verwendet. Im Internet wird das Öl mit etwa sechzig bis siebzig Euro pro Liter angeboten. Nicht zu vergessen sind die sozialen und ökologischen Aspekte des Öls, auch weil die Fläche von circa 820 000 Hektar eher beschränkt ist. Da das Holz des Arganbaumes sehr hart ist, wird es auch häufig als Bauholz benutzt. Der Baum wird auch häufig Eisenbaum genannt. In Höhenlangen bis über tausend Metern kann er gedeihen und ist besonders Hitze beständig. Er verträgt die Hitze und Trockenheit bis fünfzig Grad Celsius.
Das „richtige“ Arganöl
Es ist wichtig, das „richtige“ Produkt zu kaufen, da es einige Fälschungen auf dem Markt gibt. Die Frucht des Arganbaumes ist fleischig, gelb und schmeckt sehr bitter. Die Frucht ist rund bis oval und sieht der Pflaume der ähnlich. Wie schon erwähnt trocknet das Fruchtfleisch am Baum oder am Boden ein. Das Fruchtfleisch wird von den berberischen Landfrauen von Hand entfernt. So können die Früchte weiterverarbeitet werden. Wird das Fruchtfleisch aus der harten Schale, die mit Steinen geknackt wird, entfernt, kommen zwei bis drei Kerne zum Vorschein. Die Kerne sind in etwa so groß wie die Sonnenblumenkerne. Diese Kerne sind ölhaltig. Allerdings ist die Ausbeute des Öls eher gering, trotz des hohen Aufwands. Um einen Liter Arganöl zu erhalten, sind in etwa fünfzig Kilogramm Früchte notwendig. Dies ist wichtig zu wissen, um zu verstehen, warum das Öl so teuer ist. Die berberischen Landfrauen haben alle platte Finger, weil sie die besonders harten Schalen (wie Nüsse) zerschmettern müssen. Die Schale ist zehn Mal so hart wie eine Haselnuss. Die Landfrauen müssen die Nuss direkt auf die Naht treffen. Man kann sich vorstellen, dass dies ein Knochenjob. Es ist alles handverlesen und mit der Hand verarbeitet. Ebenso ist es wichtig zu wissen, dass es den Baum nur in einer Region Marokkos gibt.
Das Arganöl und seine verschiedenen Geschmacksrichtungen
Die eigentliche Weiterverarbeitung der Früchte bleibt immer gleich. Wenn Experten von den Geschmacksrichtungen sprechen, kommt es darauf an ob die Samen geröstet wurden und wie oft. Ungeröstete Samen sind eher geruchsneutral und klar. Der Geschmack ist nussig. Diese Öle werden meist nur in die Kosmetik weiterverwendet. Werden die Samen geröstet, hat das Öl eine leichte rötliche Farbe und ist eher dunkel. Der Geschmack ist ebenfalls nussig aber sehr intensiv. Die Gourmetköche freuen sich auf das Arganöl, weil es für die kalte Küche eine Bereicherung zu sein scheint. Werden die Samen geröstet hat dies den Vorteil, dass das Arganöl länger gelagert werden kann. Dies stellte das Max Rubner-Institut fest.Das Arganöl und der Preis
Das Arganöl hat ein sehr hohes Preisniveau. Die Grundlage hierfür ist die intensive Verarbeitung und das es den „echten“ Arganbaum nur noch in einem bestimmten Gebiet in Marokko gibt. Zudem hat das Arganöl eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus, wie diverse Studien aufzeigen. Ein Arganbaum enthält für die Weiterverarbeitung nur in etwa dreißig Kilogramm Früchte. Das Öl ist äußerst kostbar und wird aufgrund dessen leider häufig gepanscht. Darauf muss der Verbraucher auf jeden Fall hingewiesen werden. Wenn vom Panschen die Rede ist, wird das Arganöl mit anderen billigen Ölen vermischt. So beispielsweise mit einem wenig qualitativ hochwertigen Oliven- oder Sonnenblumenöl. Deshalb ist es wichtig, vor dem Kauf, auf das „Handgepresst-Zeichen“ der UCFA (Union des Coopératives des Femmes de l’Arganeraie) zu achten. Dies ist der Dachverband der Frauenkooperation in der Arganeraie.
Das Arganöl und die unterschiedlichen Preissegmente
Das Arganöl oder auch das „flüssige Gold“ ist universell einsetzbar. Ob als Geschmacksträger in der Küche oder im Haarshampoo, als Naturheilmittel oder Kosmetika. Die Berger in Marokko essen das Arganöl am liebsten zum Frühstück, dazu Honig vom eigenen Bienenstamm. Das Öl wird auf einem Teller geträufelt und das Fladenbrot – frisch vom Feuer – wird in das Öl getaucht. Im Öl treffen sich Mandeln und Orangenblütenhonig. Ein Liter Arganöl gibt es in Deutschland für etwa achtzig Euro zu kaufen. Jährlich werden in Marokko etwa elf Millionen Liter produziert. Vergleicht man die Produktion mit dem Olivenöl (etwa drei Milliarden Liter), ist die eher eine kleinere Ausbeute. Wird das Öl in Deutschland verkauft, können in Marokko etwa zwei Millionen Menschen davon leben.
250 Milliliter Arganöl kosten in Deutschland zwischen 15 und 20 Euro. Schaut man sich die Preisvergleiche an, sollte dieses Preissegment auf jeden Fall bezahlt werden. Ein Preis für das Arganöl unter 15 Euro ist eher nicht zu bekommen. Aus gutem Grund.
Die verschiedenen Arganöl-Qualitäten
Es gibt die geröstete und die ungerösteten Arganöle. Das ungeröstete Arganöl ist nativ (unverändert). Damit der nussige Geschmack zum Vorschein kommt, wird das geröstete Arganöl häufig in der Küche verwendet. Der nussige Geschmack kommt vom leichten Röstaroma. Es kann auch als reines Speiseöl zu beispielsweisen Salaten gegessen werden. Das ungeröstete Arganöl ist sehr mild gegenüber dem gerösteten Arganöl. Zusätzlich gibt es die sogenannten Bio-Arganöle. Der Unterschied besteht allerdings nur darin, dass das Bio-Arganöl ein Kontrollsiegel erhält und so mit dem Bio-Siegel zertifiziert wird. Diese regelmäßige Kontrolle entspricht den Kriterien des biologischen Anbaus. Ein Arganöl ohne das Bio-Siegel ist Vertrauenssache. Aber Hand auf´s Herz. Nicht alle Bauern haben eine Zertifizierung – respektive ein Bio-Siegel – und entsprechen trotzdem den Kriterien des biologischen Anbaus. Und nicht jedes Bio-Siegel gibt dem Verbraucher eine Garantie das reine und „echte“ Arganöl zu kaufen. Trotzdem sind diese Anhaltspunkte beim Kauf sehr wichtig.
Der Nutzen des Arganöls in der Küche
Verwendung findet das Arganöl – wie schon erwähnt – in der Küche, als Kosmetikprodukte und in der Naturheilkunde. Das Arganöl passt in der Küche zu warmen und kalten Speisen oder ganz zum Schluss einige Tropfen auf die fertigen Speisen. Das Öl sollte allerdings nicht so stark erhitzt werden, auch wenn man damit Braten kann. Leider gehen dabei viele wichtige Inhaltsstoffe verloren. Da spielt es keine Rolle, ob das native oder ungeröstete Öl verwendet wird. Beim Kauf sollte auch darauf geachtet werden, dass die Kerne schonend geröstet werden (unter vierzig Grad Celsius). Je schonender die Röstung von Statten geht, desto kräftiger ist das Öl und die Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
So kann Arganöl in der Kosmetik genutzt werden
Findet das Arganöl in der Kosmetikbranche Verwendung, kann das reine Öl benutzt werden, indem es direkt auf die Haut aufgetragen wird. In diesen Fällen wird das native Arganöl genutzt, weil es geruchsneutral ist. Das Öl ist für den ganzen Körper inklusive Gesicht anwendbar. Das Öl befindet sich in vielen Produkten wie beispielsweise in Duschcremes, Lotionen, Seifen, Cremes, Shampoos und Seifen. Wichtig ist, die Inhaltsstoffe immer zu prüfen. Es ist wichtig, dass das Arganöl auch als „echtes“ Arganöl, also von Hand verlesen deklariert ist. Auch auf die Menge kommt es an. Meist sind die Mengenangaben auf Cremes und Co. leider nicht vorgesehen. Deshalb ist es wichtig, dass das Arganöl sehr weit vorne auf der Liste der Inhaltsstoffe steht. Steht es weiter hinter auf der Liste, ist im Produkt weniger Öl enthalten. Wenn die Duschcremes zu teuer sind, kann das Öl auch ins Badewasser gegeben werden. Das Arganöl kann auch tröpfchenweise in die Creme oder Bodylotion gegeben werden. Ein Anti Aging Tipp von Experten.
So findet Arganöl in der Naturheilkunde Verwendung
Das Arganöl findet mittlerweile zum allgemeinen Wohlbefinden Anklang. Morgens einen Teelöffel Öl entweder direkt pur und oral einnehmen oder mit Honig und Joghurt beispielsweise über das Müsli träufeln. Experten befürworten das echte Arganöl auch pur, um fit in den Tag zu starten. Es stärkt das Immunsystem und trägt zur allgemeinen Förderung der Gesundheit. Besonders die Haut freut sich über das Öl, weil es feuchtigkeitsschonend, pilz- und bakterienhemmend, zellverjüngend und durchblutungsfördernd sein kann. Es gibt einige Praxisbeispiele, woraus ersichtlich ist, das Arganöl die Zellregeneration fördert. Wichtig ist die regelmäßige Anwendung des Öls. Die berberischen Landfrauen wissen um die positiven Eigenschaften und nutzen das Arganöl schon seit Hunderten von Jahren.
Wer empfindliche Haut hat, ist laut den Dermatologen mit dem Arganöl gut bedient. Besonders wenn die Haut sehr strapaziert wurde, sich schuppt oder sehr trocken ist. Experten raten hierbei auch das reine Arganöl zu verwenden. Insbesondere eignet sich das Arganöl noch
- rund um die Massage
- als Badezusatz
- als Pflegeöl für strapazierte Haut
- als Gesichtsmasken
- als Zusatz für Gesichts- oder Körperpeelings
Auch für die trockenen Hände und Füße ist das Arganöl geeignet. Nicht zu vergessen ist, dass es durchaus auch bei Allergien helfen kann. Mit Heilerde vermischt kann das Arganöl (reines, kalt gepresstes Öl) auch auf entzündete Hautstellen, Hauterscheinungen oder Schürfwunden aufgetragen werden. Vorher sollten auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Wunde sauber ist und eventuell vom Arzt begutachtet wurde.
Worauf beim Kauf von Arganöl geachtet werden soll
Arganöl findet man in vielen Feinkostläden, Supermärkten, Discountern, Reformhäusern und überall wo ein Öl gekauft werden kann. Aber auch in Fachläden oder Ketten in denen Spirituosen gekauft werden können sowie Essig und Öle vom Fass. Ebenso gibt es im Internet mittlerweile Massenprodukte von den unterschiedlichsten Anbietern. Überall ist Vorsicht geboten, vor allen Dingen, wenn der Preis zu niedrig ist. Wichtig ist natürlich auf das europäische Bio-Siegel zu achten, das alleine keine Qualitätsgarantie ist. Das Etikett ist besonders wichtig, um herauszufinden, ob das Arganöl auch das reine Öl ist oder ob beispielsweise noch Sonnenblümenöl beigemischt wurde. Das Siegel ist allerdings schon ein gutes Zeichen. So ist der Anbieter durchschaubar. Er ist bereit, sein eigenes hergestelltes Öl überprüfen zu lassen.
Der Preis des Arganöls sollte bei 250 Milliliter nicht unter circa zwanzig Euro liegen. Falls der Preis weit darunter liegt, ist es eher nicht möglich Gewinn zu erzielen, aus den bereits erwähnten Gründen. Deshalb ist das „Handgepresst-Zeichen“ für original handgepresstes Arganöl ausschlaggeben.
Das Arganöl schmeckt nussig oder auch neutral. Je nachdem ob es geröstet worden ist oder nicht. Deshalb sollte jeder seinen Geschmacksnerven vertrauen und das Öl probieren. Das Öl kann gut von minderwertigen Ölen unterschieden werden. Wer keine Erfahrung mit dem Öl hat, sollte einfach nur seinen Geschmack vertrauen oder jemanden zum Einkaufen mitnehmen, der sich damit auskennt.
Fazit: Es gibt immer kritische Stimmen, besonders in der Naturheilkunde oder wenn etwas besonders gesund erscheint. Es ist auch richtig Kritisch zu Hinterfragen. Nur so kann Qualität erkannt werden. Vor allen Dingen, wenn es wissenschaftliche Fakten darüber zu berichten gibt. Es gibt einige Studien, die erkennen lassen, dass das Arganöl ein sehr wertvolles Öl ist. Die Inhaltsstoffe sprechen für sich. Arganöl ist kein Wundermittel. Allerdings hat es sich bei problematischer Haut schon oft bewährt. Das Öl ist kostbar und es gibt einige wissenschaftliche Fakten, die belegen, dass das Öl bei diversen gesundheitlichen Problemen erfolgsversprechend war. Es laufen noch weitere wissenschaftliche Untersuchungen rund um Bluthochdruck und Stoffwechselerkrankungen. Ein wertvolles Öl, dass zum Ausprobieren anregt und dass so mancher nicht mehr im Haushalt oder im Apothekenschrank missen möchte.